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Ausstellungsprojekt, kuratiert von Oliver Kielmayer, co-kuratiert von Dimitrina Sevova

20. Oktober - 2. Dezember 2007

in der Kunsthalle Winterthur, Winterthur

Weiterführende Informationen zum Programm

Samstag, 27. Oktober, 16 Uhr

Vorlesung: Marina Gržinić (artist and theorist, Ljubljana), “Doppelgänger”: Performing History and Politics in Video Works by Marina Gržinić und Aina Šmid (in englischer Sprache)

Filmvorführung und Diskussion: Bilocation / Doppelgänger (Kurzfilm, Marina Gržinić und Aina Šmid, 1990, 12 min), Three Sisters (Gržinić / Šmid, 1992, 28 min), Labyrinth (Gržinić / Šmid, 1993, 12 min), Luna 10 (Gržinić / Šmid, 1994, 11 min), Postsocialism + Retro-Avantgarde + Irwin (Gržinić / Šmid, 1997, 22 min)


Marina Gržinić und Aina Šmid
Labyrinth, video still

Samstag, 27. Oktober, 16 Uhr

Lecture: Marina Gržinić, “Doppelgänger”: Performing history and politics in videoworks by Marina Gržinić and Aina Šmid

In ihrem Vortrag mit Filmvorführungen wird Marina Gržinić über die experimentelle Videoarbeiten von Marina Gržinić und Aina Šmid, aus Ljubljana, Slowenien, sprechen, die seit 1982 im Videomedium und mit Video arbeiten. In den 25 Jahren der Geschichte ihrer kollaborativen Praxis waren Geschichte, Politik und Theorie der Hauptinhalt ihrer Videoarbeiten. Wie Joanne Nucho schrieb: »Geschichte ist zu wichtig, allzu überwältigend, um ignoriert zu werden in einer Region, in der der Fall der Berliner Mauer den Startschuss gab zu erneuter Anarchie und Blutvergiessen. Es gibt hier weniger Mehrdeutigkeit, mehr Konsens in der Beschäftigung mit der Darstellung historischer Ereignisse, und nicht nur den Willen, daran teilzunehmen, sondern sie zu verändern, mit Körper und Wille auf eine chaotische Welt zu wirken.«

Marina Gržinić, Philosophin, Künstlerin und Theoretikerin. Arbeitet in Ljubljana und Vienna. Gržinić ist Professorin für postkonzeptuelle Kunstpraktiken am Institut für Bildende Kunst der Akademie der bildenden Künste in Wien. Sie ist Forscherin am Philosophie-Institut am ZRC SAZU (Wissenschafts- und Forschungszentrum der slowenischen Wissenschafts- und Kunstakademie) in Ljubljana. Sie arbeitet ebenso als freie Medientheoretikerin, Kunstkritikerin und Kuratorin.

Marina Gržinić befasst sich seit 1982 mit Videokunst. In Zusammenarbeit mit Aina Šmid hat Gržinić mehr als 40 Videokunstprojekte, einen Kurzfilm, zahlreiche Video- und Medieninstallationen, mehrere Websites und eine interaktive CD-ROM (ZKM, Karlsruhe, Deutschland) produziert.

http://www.grzinic-smid.si/


Marina Gržinić und Aina Šmid
Labyrinth, video still

Filmvorführung und Diskussion: Bilocation / Doppelgänger (Kurzfilm, Marina Gržinić und Aina Šmid, 1990, 12 min), Three Sisters (Gržinić / Šmid, 1992, 28 min), Labyrinth (Gržinić / Šmid, 1993, 12 min), Luna 10 (Gržinić / Šmid, 1994, 11 min), Postsocialism + Retro-Avantgarde + Irwin (Gržinić / Šmid, 1997, 22 min)

Die Filme von Gržinić und Šmid sind durch eine eklektische, diskursive, distanzierte, von Faszination und Emotion befreite Filmkunst geprägt. Zitate mit unterschiedlichsten stilistischen Effekten treffen aufeinander: Referenzen auf das narrative Autorenkino (Hitchcock, Eisenstein, Godard, Brian De Palma), poetische oder theoretische Texte (Tschechow, Duras, Barthes, Žižek, Weibel, Gržinić) und Verweise auf Massenmedien – B-Filme, TV-Shows, Werbespots, politische Nachrichtensendungen. Hieraus entstehen konstruierte, bruchstückhafte seltsame Fiktionen; die Bilder – lauter Stereotype, Maskeraden, Reminiszenzen – bedienen sich der Fiktion als einer ständig abgenommenen, wieder aufgesetzten und sich ununterbrochen verändernden Maske. Paradoxerweise entsteht mitten im Bruch jeglicher Kontinuität, mitten in der Zitatenflut und in der Verneinung jeder Identifikation eine dramatische Wirkung. Dieser bittere Scharfblick verleiht dem Werk von Gržinić und Šmid eine leidenschaftliche Spannung. (aus: Kontakt. The Art Collection of Erste Bank Group)

Das Rahmenprogramm wird unterstützt von der Ernst Göhner Stiftung, Zug, und der Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung, Zürich.